Bethlehem

In Memoriam Jürgen Bartsch (1971-2025)
"Er ist viele Male gestorben... Aber der Tod war nur vorübergehend."
Mit diesen Worten verabschiedete sich die Metal-Welt am 27. August 2025 von Jürgen Bartsch, dem visionären Gründer und Mastermind der deutschen Dark Metal Legenden Bethlehem. Nach schwerer Krankheit und großem Kampfgeist verstarb der Mann, der ein ganzes Genre erschuf und Generationen von Musikern beeinflusste.
Bethlehem entstanden 1991 in Grevenbroich aus der Vision von Jürgen Bartsch (Bass), Klaus Matton (Gitarre) und Andreas Classen (Gesang), nachdem Bartsch und Matton ihre Thrash Metal Band Morbid Vision verlassen hatten. Der Bandname war eine bewusst sardonische Wahl – einerseits um Zensurmaßnahmen beim damaligen Tape-Trading in restriktiven Staaten zu umgehen, andererseits als ironischer Kommentar zur christlichen Symbolik.
Das legendäre Debütalbum "Dark Metal" (1994, Adipocere Records) begründete nicht nur den gleichnamigen Genre-Begriff, sondern legte auch den Grundstein für das, was später als DSBM (Depressive Suicidal Black Metal) bekannt werden sollte. Bartsch erschuf eine einzigartige Mischung aus Black Metal, Doom Metal und Death Metal-Elementen, angereichert mit einer zutiefst depressiven, melancholischen Atmosphäre, die Themen wie Suizid, Depression und Wahnsinn auf verstörende Weise zelebrierte.
Der künstlerische Höhepunkt der frühen Phase war "Dictius te necare" (1996, Red Stream), bei dem Rainer Landfermann von Pavor eine der extremsten Vocal-Performances der Metal-Geschichte ablieferte – beschrieben als "eine der kränkesten und extremsten Stimmen, die man je von einem Menschen hören wird". Zusammen mit "S.U.I.Z.I.D." (1998) etablierte Bethlehem endgültig ihre Stellung als Godfathers des DSBM-Genres.
Nach einer stilistischen Neuausrichtung mit der "Alexander Welt"-Trilogie (2001-2014), die Einflüsse aus Gothic Metal, Neuer Deutscher Härte und elektronischer Musik integrierte, kehrte Bethlehem mit dem selbstbetitelten Album "Bethlehem" (2016) zu ihren extremen Wurzeln zurück. Die Zusammenarbeit mit Yvonne "Onielar" Wilczynska von Darkened Nocturn Slaughtercult markierte den Beginn der "dritten Phase" der Band.
Jürgen Bartsch blieb über drei Jahrzehnte die konstante kreative Kraft hinter Bethlehem, überlebte unzählige Line-up-Wechsel und entwickelte eine einzigartige lyrische Sprache voller dadaistischer Wortschöpfungen und chiffrenartiger Texte. Seine Fähigkeit, aus Angst, schleichender Verrücktheit und Selbstzerstörung Musik zu schmieden, beeinflusste eine ganze Generation von Extreme Metal-Musikern.
Trotz gesundheitlicher Probleme – er überlebte im Januar 2023 einen dreifachen Herzinfarkt – arbeitete Bartsch bis zuletzt an neuer Musik. Sein Vermächtnis lebt in zehn Studioalben und unzähligen Nebenprojekten wie Stahlmantel fort.
Bethlehem bleibt unsterblich als Monument für die dunklen Abgründe der menschlichen Seele.
Diskographie
Studioalben:
- Dark Metal (Adipocere Records, 1994)
- Dictius te necare (Red Stream, 1996)
- Sardonischer Untergang im Zeichen irreligiöser Darbietung (Red Stream, 1998)
- Schatten aus der Alexander Welt (Prophecy Productions, 2001)
- Mein Weg (Prophecy Productions, 2004)
- Hexakosioihexekontahexaphobia (Prophecy Productions, 2014)
- Bethlehem (Prophecy Productions, 2016)
- Lebe dich leer (Prophecy Productions, 2019)
- The Gospel According to Alexander (2022)
Wichtige EPs:
- Thy Pale Dominion (Nightmare Records, 1993)
- Reflektionen aufs Sterben (1998)
- Stönkfitzchen (2010)
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